„ERST-KLASSIGER“ AUFTRITT DES SAILING TEAM RCM
Dass die Investment Spezialisten von RCM nicht nur erfahren im Anlegen von Kundenvermögen sind, sondern auch auf hoher See gute An- und Ablegemanöver beherrschen, das wollten sie heuer bei der österreichischen Hochsee Inshore ORC Meisterschaften (ÖSTM) in Slowenien unter Beweis stellen. Die Fondsmanager Ronald Schneider, Paul Pawelka, Christian Millner-Link und Martin Hinterhofer durften dabei auf weibliche Verstärkung aus dem Vertriebsteam mit Carmen Kuster und Christiane Maier zählen, die beide ebenfalls den FB2 Fahrtensegelschein für küstennahe Gewässer vorweisen können. Für den technischen Support auf der Segelyacht, einer Elan 350, wurde auch umsichtig rekrutiert und Andreas Decker von der Raiffeisen IT, diesjähriger Vize-Europameister in der Shark-Klasse, an Board geholt.
Das Team ist zum ersten Mal gemeinsam bei einer Segelregatta angetreten und hat sich entsprechend den passenden Teamnamen Erstklassler gegeben. „Untergehen wollen wir nicht“ lautete das mit Augenzwinkern kommunizierte Ziel. „Natürlich möchten wir - wie im Job- auf den richtigen Kurs setzen, aber es ist für uns auch nicht schlimm, wenn wir bei diesem Event heuer letzter werden.“, waren sich Skipper Ronald Schneider und Steuermann Paul Pawelka einig. Die beiden erfahrensten Segler, die u.a. am Neusiedlersee schon gemeinsam Wettkampferfahrung sammeln konnten, wussten schon vorab um die Stärke der Konkurrenten.
Die Regatten des Hofbauer Cups 2021 sollten von Donnerstag 28.10. bis Samstag 30.10. an mehreren Tagen stattfinden. Das RCM Team trat die Reise nach Portoroz bereits am 25. Oktober gemeinsam im Kleinbus an, nicht nur wegen des Spassfaktors, sondern auch der Umwelt zuliebe. An zwei Trainingstagen wurde versucht, jeden Handgriff und jedes Manöver zu üben sowie die Rollenverteilung klar zu definieren, schließlich basiert der Erfolg eines Mannschaftssports immer auf einem guten Zusammenspiel an Board. „Wenn uns der perfekte Trimm nicht beim ersten Antreten gelingt, dann werden wir daraus lernen, weitermachen und für die Zukunft viel mitnehmen können“, gab sich Christiane Maier, die gemeinsam mit Martin Hinterhofer für den wichtigen Vorsegeltrimm zuständig war, nach dem Training motivert jedoch zurückhaltend.
Nach der ersten Steuermannsbesprechung Donnerstag früh war die Aufregung an Board der „Oscar“ groß – es war offensichtlich, dass fast alle anderen der neun Crews weit erfahrener und eingespielter waren. In der Tat treten beim Hofbauer-Cup durchwegs Hochsee-erprobte Teams und regattaerfahrene Segler an, einige kamen gerade direkt von anderen Regatten, wie dem Business Sprint oder dem Kornati Cup zum Hofbauer Cup. Nachdem jedoch selbst der CEO der Raiffeisen KAG, Rainer Schnabl, der dem Team auch Unterstützung in Form eines Outfit-Sponsorings gewährt hatte, dem Team vor allem Spass wünschte, gab es für die Erstklassler und Underdogs wenig zu verlieren.
Es kam jedoch weit besser als erwartet: Dass man am ersten Tag bei wenig Wind und traumhaftem Sonnenschein in den ersten zwei Regatten einen vierten und einen siebten Platz erringen konnte, wurde bei der abendlichen Weinverkostung als großer Mannschaftserfolg gefeiert. Trüben konnten das auch nicht zwei Strafringerl, die gefahren werden mussten, um sich von einem Bojen-Manöver zu entlasten, bei dem man ein anderes Boot daran gehindert hatte, den richtigen Kurs zu fahren. Im Gegenteil, dieser Fehler wurde nachträglich als Lernsituation analysiert und führte dazu, am nächsten Tag das Gennaker-Bergemanöver vor der nächsten Regatta umzustellen und neu zu optimieren.
Der zweite Regattatag startete wieder mit kaiserlichem Wetter und wenig Wind und erlaubte der Crew, ein wenig die aufkommende Urlaubsstimmung zu genießen und viele traumhafte Fotos von Piran und anderen Segelyachten zu schießen. Schließlich setzte sich ein leichter Nordostwind durch und Regatta Nummer drei konnte gestartet werden. Dieses Mal konnten die Erstklassler bald zu den top drei aufschließen und als vierter nach der ersten Runde, beim Am-Wind-Kurs den dritten Platz erkämpfen und diesen am Down-Wind-Kurs verteidigen. Der Jubel, der bei der Zieldurchquerung, über diese Top-Platzierung aufbrandete, war wohl auch in Wien zu hören.
Riesenglück hatte das Team auch insofern, dass gleich nach dem Ziel das Fockfall (das Seil, an dem das Vorsegel nach oben gezogen wird, das sich im Mast befindet) gerissen ist und wegen wenig Wind die nächste Regatta wieder abgesagt wurde. So hatten die McGyer an Board genügend Zeit, sich Lösungen auszudenken und diese auch mutig durch das Hochziehen von Andreas an die Mastspitze umzusetzen. Das gemeinsame Anstoßen am Abend hatte man sich redlich verdient.
Die guten Ergebnisse der ersten beiden Tage stachelten den Ehrgeiz der nunmehr in der Gesamtwertung auf Platz vier liegenden Crew soweit an, dass am dritten Tag in der Früh gleich auch noch das Unterschiff gereinigt wurde und die Taktik darauf ausgerichtet wurde, auf die direkten Gegner für Platz drei der ÖSTM zu fokussieren. Dieser lag aktuell auf Rang fünf hinter dem RCM Team – der Drittplazierte in der Hofbauer-Cup-Wertung, der vor den Erstklassler lag, konnte nicht um die Österreichische Staatsmeisterschaft mitfahren, denn dafür qualifizieren sich nur Teams, die ausschließlich österreichische Staatsbürger an Board hatten.
Trotz aller (An-)Spannung am letzten Tag wurde vor dem Start mit Zucchero und Adriano Celentano die Stimmung an Board noch einmal richtig angeheizt, man wollte diesen letzten Tag in vollen Zügen auskosten. Alle wussten, dass die Erwartungen bereits übertroffen worden waren und waren stolz auf die Steilheit der Lernkurve der letzen Tage. Alles, was diese letzte Regattatag bereithalten sollte, war das Sahnehäubchen auf einem Sorbetto-Limoncello. Und tatsächlich reichte der RCM Crew auch in der einzig an diesem Tag zu Ende gefahrenen Regatta (die letzte musste wegen zuwenig
Wind wieder abgebrochen werden) ein vierter Platz, um das unglaubliche Märchen wahr werden zu lassen: mit einer Bronzemedaille von den ÖSTM heimkehren zu dürfen.
Das nächste Ziel der überglücklichen Crew? Die Teilnahme am Hofbauer Cup 2022 …. leise Frage dazu – wann ist endlich Mai ???
Link zum Video: https://vimeo.com/641240077
Author: Carmen Kuster