Bericht „PIRATE TEAM AUSTRIA“

 

Was mit einer „ verrückt klingenden Idee begann wird nun Wirklichkeit:
Am Vorabend der Abfahrt gibt unser Präsident noch einmal schnell der erlauchten Runde Wiener Segelfunktionäre - die gerade im UYV Stammverein tagen - die Hand. Casual Networking für unsere Klasse oder einmal Präsident – immer Präsident....

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Do 29. Juni Am Flughafen treffen einander Bruno, Walter, Alexander und Peter – wo bitte ist denn Albert? Mystische „WhatsAPP“ Nachrichten – wir gehen ganz nach hinten durch das Flugzeug – und sehen ihn noch immer nicht. Ein Funkspruch von Reihe 18 versichert uns seine Anwesenheit. Landung in London wo wir Miriam ebenfalls digital treffen und unsere Taxifahrer analog (mit Schild in der Hand) ausmachen.
Schnell geht es nach Port Solent, Portsmouth, wo Sunsail die Charterbasis hat. Die Hälfte übernimmt unsere Sunsail 4022 die andere Hälfte bunkert Drinks und Food bei Tesco. Gegen Mittag laufen wir schon aus Richtung Yarmouth. Der Himmel ist wolkenverhangen; das R- Wort Regen wird genau wie Reffen aus dem Bordsprachgebrauch verbannt. In der Marina Yarmouth tauschen wir auch eine der leeren Gasflaschen (uups) – Solent Besichtigung und Abendessen in einem gemütlichen Pub beenden den Tag.

Fr. 30.6. Wir schlafen lange. Frühstück und Spi Trockentraining am Steg dauern etwas zu lange der Tidenstrom kentert in der Zwischenzeit. Walter’s Teilnahme steht oft für kein Wind – leider auch heute – Flaute im Solent – DAS GIBT ES EIGENTLICH NICHT!! Wir segeln 2 Stunden Richtung Needles mit zupfen und tricksen gerade mal 1 SM vom Hafen. Das sehenswerte Fort bleibt an der gleichen Stelle Stb. – es bewegt sich nicht; „wenn die Tide jetzt wieder kentert dann sehen wir das Fort für die nächsten 6 Stunden an Bb“ ertönt es aus dem Cockpit. Wir kehren um und lassen die „Stromschnellen“ hinter uns. Der Wind schläft komplett ein – wir baden (!!) in der Newton Bucht. Am Nachmittag frischt es etwas auf, wir kreuzen durch die enge (ca 2 Bootslängen) Buchteinfahrt bei Gegenstrom. Der Tiefenmesser wird getestet: bei -0,1 noch keine Grundberührung...
Der Wind beflügelt auch unsere Stimmung: Spimanöver klappen schon bestens in allen Lagen. Am Abend geht es gegen die Tide nach Cowes, wir segeln 5 kt durch das Wasser, „bei 3,8kt überholen uns die Häuser“ meint Alexander trocken. Wir machen als letztes Boot (= erstes beim Auslaufen) in der Marina Cowes fest. Diese Menge an kampfbereiten Seglern ist schon beeindruckend – 1346 gemeldete Schiffe! So manche versuchen die Geschichte mit der Partywertung, aber bei uns war der Tag irgendwie schon zu anstrengend um da noch mitzuspielen und die Startzeit (0550 local time) war dann definitiv der Marschbefehl in die Koje.

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Samstag 1.7. 0430 Tagwache DAS Rennen beginnt. Grau in grau, die schwarzen Racer düsen über das Wasser. Channel 22 „Castle 1“ beginnt die Startprozedure. „3 – 2 -1- tack!!“ ein schwarze TP52 alike umkreist unsere langsame First 40. „Bang“ aus der Kanone – und los geht es. Leider nicht so optimal. Wind NW 3-4, wir ringen 2 Konkurrenten mit permanenter Schotfeinjustierung nieder. Dann beim Fort „Stromschnelleneffekt“ gut genutzt wieder +2. Mit 2 Schonern (aus der Vorklasse) runden wir gemeinsam die Needles – Spi – setzen mit eingesprungener Schifte, haben wir so noch nicht geübt: das „Stundenglas“ ist dank Top Teamarbeit auch gleich wieder weg „Alles Gut“. wir drehen uns um – unzählige Spinnaker hinter und vor uns. Ein paar Sonnenstrahlen blitzen durch das dunkelgrau – phantastisch. Die unmittelbaren Gegner fixiert – wir rauschen mit 9,6 kt dahin.

 

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Nach St. Kathrinspoint wird der Kurs spitzer und spitzer – Gegner knapp vorne und hinten fliegen wir dicht unter den Felsen dahin „So muss Segeln!“ 2 Böen schießen uns in die (nicht sichtbare) Sonne , festhalten! Spi bergen! Wir halten unsere Position und schrammen wenig später an den Ryde Sands entlang – den Tiefenmesser im Auge behaltend. Der Wind wird weniger und weniger, jetzt läuft auch der Tidenstrom gegen uns. Die letzten Meilen segeln wir knapp am Ufer entlang, strömungsbegünstigt und Winddreher mitnehmend - wie „daham“ auf unserer Alten Donau. Je dichter unter Land desto besser – aber auch flacher... Der Tiefenmesser zeigt „-0,2“ die ganze Mannschaft „singt das dem Steuermann schon vor, aber der denkt sich, da wird´s sicher wieder tiefer.. dann sitzen wir bei „-0,3“ auf – Fock back Gewicht nach Lee und schon geht es weiter, kostet uns allerdings 2 Sunsail Platzerungen. Wir schwappern vor der Ziellinie hin und her dann endlich nach 8h03 Stunden Segelzeit werden wir als 8te (von 28) unserer Sunsailklasse gewertet! (68Sm über Grund! In 8h03`!) Und es gab bereits Stimmen aus der Mannschaft – „ und NÄCHSTES MAL ….. „ aber das ist eine andere Geschichte.Der Abend ist bei einem Inder gebucht – laut und kein Alkohol (??) unaussprechlich gut.

So 2.7. Früh von Cowes nach Portsmouth gesegelt, neben „Rambler“ festgemacht damit ein Teil sich die historischen Schiffe Victory, Warrior und Mary Rose ansehen kann. Sehr unkompliziert gestaltet sich auch die Bootsrückgabe. Voller Erinnerungen und bleibender Eindrücke geht es zum Rückflug nach Heathrow.

Peter Grögl & Alexander Lehner

 

Round the Island Race 2017
Teilnehmer:

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Peter Grögl Skipper

Miriam Lehner
Alexander Lehner
Albert Wolfgang
Alfred „Bruno“ Braumüller
Walter Schaschl