Mittwoch 1.April

5 cm Neuschnee liegen auf der Westautobahn als 3 eingesalzene Autos mit insgesamt 4 Piraten sich den Weg gegen Süden bahnen. Ein Aprilscherz? Nein! Das diesjährige Pirat Trainingslager fand in Torbole am Gardasee statt. Die unglaubliche Änderung passierte am Brennerpass: Vom Regen/Schneefall/ 40m Sicht wechselt das Wetter auf blitzeblau/ wolkenlos – bei + 20° Celsius hörten wir mit dem zählen auf...

Gardasee1

 

 

Wir fahren die Serpentinen hinunter zum See: Sonnenstrahlen durchfluten den See, der Wind weht stark, der See ist vollgepackt mit weissen Segeln. Viele Clubs und Verbände halten gerade ihr Ostersegellager ab; hunderte Jugendliche vieler Herren Länder und aller Jugendklassen flitzen in Topadjustierung am Ufer und am Wasser herum. Segeln ist „cool“ ind „in“. Das sollten mal ein paar Clubfunktionäre sehen....
Steil fallen die Ufer in den gleissenden See – was für ein Schauspiel: nur schnell ab – geladen, auf – getakelt, aus-gelaufen, raus – auf die Piste! Bei 3 – 4 Bft gleiten wir über den See zum Felsufer. Der Abschluss des Tages findet zu 16t in einer Pizzeria, Downtown Torbole statt, am Heimweg gibt es für AUT 18 extra Gelato.

Gardasee2

Do 8h30 Tagwache; der Himmel wolkenlos - eh klar. Unser Trainer Martin erscheint, er hat sich schon im Vorfeld über unsere Klasse informiert. Normalerweise arbeitet er mit Jugendkaderseglern und Olympiateilnehmern zusammen. Das Level liegt dementsprechend von Anfang an sehr hoch: Die Arbeitssprache English mit italienischem Einschlag, pantomimenreich mit dem südländischen Temprament – ist für alle ungewohnt – „Remember!“
Die erste Aufgabe ist das Verstehen und die korrekte Ausführung der Übung „Kreisen um das fahrende Rib“: Ziel: Verbesserung Koordination und Bootshandling. Ohne Mikrofon macht sich Martin mit Wortschwall und Gestik auf dem Wasser verständlich.
Mittagspause – eh klar Pizzaria. Am Nachmittag ist die Ora (der reglemäßig am Nachmittag kommende Südwind) besonders stark. Kreuzen mit Kampfwenden ist angesagt. „ConTACT“ gerufen „Tack“ verstanden und AUT 18 wendet brav – sehr zum Verdruss des Trainers. Langsam verbessern wir die gegenseitige Zusammenbeit.

Gardasee4

Nach 2 Stunden Dauerhängen mit glühenden Oberschenkeln ist Malcesine in Sicht. Martin lehrt uns eine – auf anderen Booten übliche Wellenwipptechnik – Olympiastandards ziehen in der Piratklasse ein. Die etwas weniger trainierten Segler pausieren und gleiten mit Spi und weiten Zick Zack kurs von Felsufer zu Felsufer zurück zum Campingplatz. Bei der abendlichen Videoanalyse kommentiert Martin Technik und Manöver – wir nehmen viel Neues und Verbesserungen mit. Der Abend endet – erraten – in der Pizzeria.

Fr. 9h00 – wolkenlos - Trainingsbeginn bei Leichtwind. Die Trainingsfortschritte erfreuen Teams und Trainer. Mittagspause – Pizzeria wo sonst? Am Nachmittag bei starker Ora, Aufkreuzen und Wenden. Höhepunkt 10 Starts in 10 Minuten! Mit Spi Richtung Heimathafen erwischt es AUT 18 bei der Halse die klammen Hände können die Schoten nicht mehr halten und der tanzende Spi reißt Boot und Crew in den schmelzwasserkalten See. Plups – und jetzt ist das Schwert auch drin. Martin und die anderen Teams greifen helfend ein und der von Alex herbeigeschaffte                                (4 ausgewachsene Pirateros an der Luvkante!!)Ersatzprofi Walter Sch. greift heldenhaft ein und klärt die Situation.

Gardasee5

Am Abend liest Martin aus dem Buch „Leviticus“ und referiert über „Sicherheit am Wasser“ – danach hören wir in der Kirche das Johannesevangelium auf italienisch. Der Abend klingt in der Lehner Womo-Bar alkoholfrei aus.

Sa – aha so schauen Wolken aus – routinemäßig baut sich der Südwind auf und wir laufen aus. Kampftaktik, Start und kleine Wettfahrten stehen auf unserem Programm.
Geplant frühzeitig packt AUT 18 zusammen um Ostern zu Hause bei der Familie zu feiern! Reich beladen mit Geschichten die das Training schrieb, mit viel neuen Wissen und (neo-olympischen) Erkenntnissen und das südländische Flair im Herzen treten wir die Heimreise an.

Wir danken an dieser Stelle ganz besonders der Familie Lehner für Organisation des ALL INCLUSIVE TRAININGS (Appartments, Bootstellplatz, Trainer, Ablauf und Timing). Danke auch Martin für seinen weit über das Honorar gehenden Einsatz und die Leidenschaft für uns, unsere Klasse und unseren geliebten Segelsport!

Peter Grögl
AUT 18

Nachsatz von AUT 7: der Rest des Tages: komplettieren der Vormittagssession mit wieder brennenden Oberschenkeln – es ist echt schlimm, wenn so ein erfahrener Trainer nur 3 Boote zu betreuen hat, der übersieht nichts hängen, wenden, hängen!

No pain no party sagte er lapidar… Nachmittag war dann zu viel Wind für ein vernünftiges Training, also machten wir Theorie bis zum Abendessen.

Gardasee3

Am Sonntag trafen wir uns um 0830 und liefen gleich nachdem wir das Womo vom Platz geräumt hatten aus umnoch Start und shortrace Training zu machen Ende der Session ca. 1230 Fix und fertig, aber wie Peter bereits sagte aufgeladen mit jeder Menge Neuem luden wir unsere Boote auf und machten uns auf den Heimweg!

Alex