Regattabericht „Franky Berger Memorial“ am 6./7. Mai 2017 beim YCS

(Bericht von Bernd Pintarich/ AUT 8)

Nachdem die traditionelle Frühjahrsregatta beim WYC mangels genügender Teilnehmer leider abgesagt werden musste, stand ein knappes Monat später endlich die erste nationale Pirat-Regatta am Terminplan.

Immerhin 12 Boote hatten gemeldet und waren dann auch da! Vier Boote kamen vom YC Seewind selbst, drei Boote vom WYC, drei von der Unteren Alten Donau (UYC Stv, SKH-YC, Irzl), und zwei Boote mussten über den Landweg anreisen, nämlich eines vom SAF an der Neuen Donau und die weiteste Anreise hatte unser „Präsi“ aus Oberösterreich.

Die Wettervorhersage war zwar nicht berauschend, aber vor Ort dann besser als erwartet. Nur kurz musste der „gestreifte Socken“ rauf und bei Wind aus SO bei 2 bis 4 Bft. konnte gestartet werden

Wir konnten den für die Alte Donau ganz typischen Wind ganz gut lesen, sodass wir die Luv-Tonne als Erste runden konnten. Diesen Platz mussten wir aber auf der Vorwind abgeben, wobei ich nicht mehr weiß, ob es bei der ersten oder zweiten Runde war. Jedenfalls rundeten wir die Lee-Tonne an dritter Stelle, wo uns aber ein Hoppala passierte. Nach einer Berührung mit AUT 7 galt es sich zu entlasten, sodass wir durch das Kreiseln noch einen weiteren Platz zurückfielen. Eine Besonderheit des Kurses war eine Vorlege-Tonne in Lee, die es extra anzusteuern galt, und in weiterer Folge noch für Verwirrung sorgen sollte. Uns gelang es auf der folgenden Kreuz recht rasch, wieder auf den zweiten Platz vor zu segeln. Nur AUT 5 war uneinholbar vorne und gewann diese Wettfahrt auch. An dritter Stelle beendete AUT 18, unser amtierender Staatsmeister, diese Wettfahrt.

Die zweite Wettfahrt lief unter ähnlichen Vorzeichen ab. Wir rundeten wieder als Erste die Luv-Tonne, konnten dieses Mal aber gegenüber dem Feld einen schönen Vorsprung heraus segeln. Allerdings war die Lee-Tonne weit abgetrieben, sodass sich zur Vorlege-Tonne eine eigene Kreuz ergab, denn anliegen konnte man diese Tonne nun nicht mehr. Für ein wenig Verwirrung sorgte jetzt unser Verfolger AUT 18, der nach der Lee-Tonne gleich auf die linke Seite wechselte, aber doch sehr hoch oben war. Ein taktisches Manöver? Oder hat er die „Vorlege-Tonne“ vergessen? So mussten wir auch weiter links segeln als wir eigentlich wollten, und hinnehmen, dass auch das übrige Feld seinen Abstand verringern konnte. Unser Vorsprung reichte aber aus, um den „1er“ sicher ins Ziel zu bringen. AUT 18 hatte tatsächlich auf die Vorlege-Tonne vergessen und zwei Positionen verloren, sodass die Plätze nun an AUT 52 vor AUT 5 gingen.

Auch die dritte Wettfahrt zeiget sich für uns im gleichen Schema: erster an der Luv-Tonne, aber auf der Vorwind zurückgefallen. Mit einer Innenposition an der Lee-Tonne in der zweiten Runde konnten wir uns nochmals behaupten, dieses Mal vor AUT 5 und AUT 88 (unser Holzpirat, der von Walter mit Frau und Tochter gesegelt wurde).

Obwohl die Windverhältnisse noch gut waren, entschied unser Wettfahrtleiter Sigie, die vierte Wettfahrt erst am Sonntag zu starten, und so ging es in gewohnt gemütlicher Manier zum Abendprogramm beim YCS über.

Für Sonntag war stärkerer Wind angesagt, von dem beim Segel setzen zwar noch nichts zu bemerken war, der sich aber pünktlich zum Start mit bis zu 5 Bft. Einstellte. Dieses Mal aber aus NW. Für uns war es ein sehr taktisch ausgerichtetes Rennen, denn den Gesamtsieg um den Wiener Landesmeister konnte uns nur mehr AUT 5 mit einem Sieg in dieser Wettfahrt streitig machen. Aufgrund der Windverhältnisse rechnete ich mit einem Sieg der beiden Finn-Cracks auf AUT 18, wir selbst mussten „nur“ AUT 5 kontrollieren, der Platz war nebensächlich. Die Luv-Tonne passierten dann tatsächlich AUT 18 an erster und wir an zweiter Stelle. Dahinter folgte der Pulk mit AUT 5, 64 und 52, wobei AUT 5 in Folge sicher auf die dritte Position vor segeln konnte und immer näher kam. Der Wind hatte mittlerweile nachgelassen, und auf der zweiten Vorwind gingen wir (fast ungewollt) an AUT 18 vorbei, die letzte Lee-Tonne umrundeten die drei führenden Boote mit sehr knappen Abstand: AUT 8 vor AUT 18 und AUT 5. Auf der Zielkreuz wollten wir uns also nur mehr auf AUT 5 konzentrieren, wobei wir dabei (ungeplant) mehrmals die Position mit AUT 18 wechselten. Letztendlich hatten wir den Wind und seine Dreher auf unserer Seite, sodass wir auch diese Wettfahrt gewinnen konnten. Die Plätze gingen an AUT 18 und AUT 7, der knapp vor dem Ziel noch AUT 5 passieren konnte.

Damit war auch diese Wettfahrtserie geschlagen, und Iris und ich durften den Titel „Wiener Landesmeister“ mit nach Hause nehmen.