Direkt von Hluboka fuhren wir zur Internationelen Deutschen Meisterschaft. Wir erreichten am Samstag bereits bei Dunkelheit den Segelclub Oberspree in Berlin.

Wir fanden noch einen Platz neben dem VW Bus von Kalle unter zwei Bäumen auf der bereits voll besetzten Wiese. Wir wurden von Kalle, seiner Frau und einigen deutschen Freunden begrüßt. Ein Bierchen nach der 6 stündigen Fahrt war eine Wohltat. Auf dem Gelände ging es schon rund. Partystimmung vor allen Zelten und Wohnmobilen.
Von der Anmeldung bis zur Platzierung der Boote, Zelte, Wohnmobile und Co., war alles bestens vorbereitet. Man merkte, dass in die Vorbereitung viel Zeit und Liebe gesteckt wurde.  
Nach der offiziellen Eröffnung im Beisein des Bürgermeisters von Spandau und offiziellen Vertretern des Deutschen und Berliner Seglerverbandes, begann der erste Segeltag mit 2 geplanten Wettfahrten. Dieser Tag hatte es bereits in sich und sorgte für viele Überraschungen. Beim Auslaufen herrschte noch Flaute bei gleichzeitig hohen Temperaturen. Wir waren in kurzer Hose und Polo unterwegs. Die meisten Segler hatten nicht daran gedacht, Handschuhe, Ausreithose oder Ölzeug einzupacken. Wir hatten zum Glück alles dabei. Wir segelten mit unserer MaiTai entlang des Ufers und bewunderten die tollen Villen.
Plötzlich frischte der Wind stark auf und aus der Flaute wurde schnell ein Wind mit Böen bis zu 26 Knoten. Es wurde für alle sehr nass und einige Schiffe sind auch gekentert. In bleibender Erinnerung der Zieleinlauf von GER 4399, die gekentert mit dem Schwert oben durch das Ziel trieben.
Verdiente Tagessieger nach diesem Tag waren Frieder Billerbeck und Julius Raithel GER 18 mit einem ersten und einem zweiten Platz.

Auch am Abend gab es noch ein Highlight: Die Versteigerung des „Schinderhannes“ (ein nicht mehr see-tüchtiger Pirat aus dem SCO). Er wurde in Einzelteilen angeboten und es kam zu einer regelrechten Bieterschlacht unter den Teilnehmern. Dies lag wahrscheinlich auch daran, dass das Geld in Form von Bierfässern wieder in die Veranstaltung reinvestiert wurde.

Am Dienstag, dem 2. Regattatag, hatten hatten wir Zeit zum Plaudern und Fachsimpeln. Laut den Messungen der Regattaleitung, die live über WhatsApp an die Teilnehmer kommuniziert wurden, hatten wir Wind von 0-14 Knoten aus 4 verschieden Richtungen. Daher hat uns der Wettfahrtleiter zurecht an Land gelassen.
Für die Teilnehmer, die vom Montag noch nicht ausgepowert waren, fand sich aber mit Tischtennis eine gute Alternative und auch die Biergärten in Kladow waren einen Besuch wert. 
Der Abend wurde am Megagrill (überdachter 4 m² Rost, siehe Foto auf Seite 36) angeheizt. Es gab Würstel, Kotelett, Huhn, sehr viel Gemüse und natürlich süffiges Bier.

Am Tag 3 (Mittwoch) haben wir 4 Wettfahrten geschafft. Wir hatten sehr schöne Bedingungen mit 3-4 Windstärken. Nur zur letzten Wettfahrt und auf dem Weg in den Hafen hatten wir es mit 4-5 Windstärken zu tun. 

Donald Lippert und Roland Wensel GER 4263 zeigten ihre Klasse und führten das Feld nach dem zweiten Wettfahrttag (mit Wind) an.

Am Abend gab es Currywurst und eine Tombola mit sehr vielen schönen Preisen für alle Teilnehmer. Das Highlight war dabei definitiv der Clown-Spi. Es zeigte sich auch wieder, dass die Piraten mittlerweile heimlich an einem zweiten Schlachtruf arbeiten: „Tombola!“.

Am Donnerstag hatten wir wieder guten Wind mit 3-5 Windstärken. Ab und zu waren zwar einige Dreher dabei, aber die Wettfahrtleitung hat dabei immer gut reagiert und die Luv-Tonne auf der nächsten Kreuz entsprechend verlegt. 
Dennoch lief es für uns gut und am Ende des Tages hatten wir sogar 2 Platzierungen unter 30.

Aus dem letzten Wettfahrttag wurde dann allerdings nichts. Zu wenig Wind machten weitere Wettfahrten unmöglich. Somit stand das Ergebnis fest: 
Gratulation an Donald und Roland für einen wirklich souveränen Sieg mit nur 13 Punkten nach 10 Wettfahrten und damit 34 Punkten Vorsprung auf den 2. Platz

Die Siegerehrung am Abend ging direkt über in die Meisterschaftsfeier. Und was war das für ein Abend: Mindestens sieben Runden Cuba Libre aus dem Gurkenglas (insider), Hula-Hoop-Reifen auf der Tanzfläche und eine volle Tanzfläche machten den Abend unvergesslich und den Morgen danach für viele unerträglich. 
Kurzum ein gelungener und krönender Abschluss für die Meisterschaft 2023.

Wir fragten beim SCO an, ob wir unseren Aufenthalt noch verlängern dürfen, was uns gewährt wurde. Wir verbrachten noch entspannende Tage mit Hegi und seiner Familie und erkundeten Potsdam und Berlin City mit dem Fahrrad. Berlin hat zu unserer Überaschung einige Straßenzüge nur für Fahrräder umgewidmet und es war somit sehr fein die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden.

Vielen Dank an den SCO für die tolle Meisterschaft und die ausserordentliche Gastfreundschaft. Auch wenn wir uns eine bessere Plazierung erhofft hatten. Wir haben wieder neue Freundschaften geschlossen und freuen uns auf ein Wiedersehen.

Claudia und Andreas AUT4